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Frauen treiben bis kurz vor der Geburt ab

Falsch:
Späte Abtreibungen werden nur in medizinisch unbedingt notwendigen Fällen durchgeführt, also nur bei einem sehr hohen Gesundheitsrisiko für die Frau oder den Fötus.

Nehmen wir an, eine gesunde Frau mit einem gesunden Fötus würde im 8. oder 9. Monat die Schwangerschaft beenden wollen. Die Methode der Absaugung könnte nicht mehr angewandt werden. Nach einem Fetozid müsste mit Medikamenten eine Geburt eingeleitet werden. Bei einer Geburt hilft das Kind mit, der tote Fötus allerdings nicht. Dies würde ein erhöhtes Risiko der Frau und größere Schmerzen bei der Totgeburt bedeuten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich eine Frau einer solchen Prozedur – sollte es eine andere Möglichkeit geben – unterzieht.
Klar ist, dass ein später Schwangerschaftsabbruch nur in  Fällen durchgeführt wird, in denen das Leben der Frau in Gefahr ist oder eine schwere Fehlbildung des Fötus diagnostiziert wurde.

Frauen, die kurz vor der Geburt sehr ambivalent gegenüber der Schwangerschaft sind, können in vielen Ländern anonym entbinden und das Baby zur Adoption freigeben.
Quelle: sisterresist.wordpress.com

Abortion Rights Coalition of Canada:
Benefits of Decriminalization (2013)
Statistics – Abortion in Canada (2015)